Die Neue Nazarethkirche war ehemals die zweite Pfarrkirche der Evangelischen Nazarethgemeinde in Berlin-Wedding und steht heute als Baudenkmal unter Denkmalschutz. Da die Alte Nazarethkirche am Leopoldplatz auf Grund des raschen Wachstums der Gemeinde – um 1878 gehörten ihr 22.000 Glieder an – zu klein geworden war, gab es zunächst Überlegungen, sie durch einen Umbau zu vergrößern. (So war beispielsweise die evangelische Kirche St. Johannis in Moabit – ebenfalls eine der vier Vorstadtkirchen von Schinkel – in den Jahren 1853–57 und 1896 erweitert worden.) Dann fiel jedoch die Entscheidung zugunsten eines Neubaus nordöstlich der alten Kirche. Dieser wurde zwischen 1891 und 1893 nach Plänen des Architekten Max Spitta in neogotischen Formen, die an märkische Backsteinbauten angelehnt sind, errichtet. Im Gegensatz zu ihrer turmlosen Vorgängerin verfügt die Kirche über einen 78 m hohen quadratischen Turm mit spitzem Helm. Das ganze Gebäude ist symmetrisch angelegt und besteht aus einer hinter dem Turm angeordneten dreischiffigen Halle, Kreuzarmen und einem rechteckig schließenden Chor. DieKanzel, aus Holz gefertigt mit figürlichem Schmuck, fünf Relieffiguren stellen die vier Evangelisten sowie den Apostel Paulus dar, schuf Holzbildhauer Gustav Kuntzsch aus Wernigerode. Am 10. März 1893 erfolgte die Einweihung. Erhalten ist nur der plastische Figurenschmuck, der im Archiv der Evangelischen KirchengemeindeNazareth in Berlin-Wedding aufbewahrt wird. » weiterlesen